Bereits am 06.07.2015 konnte an der Schlossparkschule Marksuhl durch die kooperative Zusammenarbeit des Fördervereins der Schule, der BMW Group Werk Eisenach sowie der schulbezogenen Jugendsozialarbeit das vom Gesundheitsamt Wartburgkreis unterstützte Projekt „Verrückt, na und?!“ durchgeführt werden.
Mit der Vorstellung der Moderatorin Frau Luther von der Projektgruppe „Verrückt, na und?!“ aus dem Wartburgkreis und der Erläuterung der gruppenspezifischen Regeln für diesen Tag begann das themenspezifische Projekt zur „Seelische Gesundheit in Schule und Ausbildung“ an der Schlossparkschule Marksuhl. Die erste Unterrichtseinheit war durch das Kennenlernen der anwesenden Akteure über einen Stuhlkreis sowie verschiedene methodische Herangehensweisen gekennzeichnet. Dazu zählten u.a. die Beschreibung der momentanen und der zukünftig erwünschten Charaktereigenschaften eines jeden Einzelnen über die „Kreuzworträtsel“-Funktion des eigenen Vornamens. Zum Abschluss der ersten Phase konnte mit dem „Spinnennetz“ eine netzwerkartige Struktur in der Klasse aufgezeigt werden, wobei jeweilige Abhängigkeiten der anwesenden Jugendlichen sowie ähnliche Charaktereigenschaften und Wünsche in der Gruppe konstatiert wurden.
In der zweiten Unterrichtseinheit standen die individuellen und gruppendynamischen Prozesse in den jeweiligen Kleingruppen sowie deren Einüben in einem kurzen Rollenspiel zur Thematik seelische Gesundheit und auslösende Faktoren einer seelischen Krankheit im Vordergrund. Dabei wurden die teilnehmenden Jugendlichen in Gruppen eingeteilt. Es war eine spezifische Aufgabe zur Bearbeitung und zur kreativen Umsetzung in die Praxis zu bearbeiten. Die Themen „Wie Körper und Seele zusammen gehören“, „Die Seele“ und „Mobbing“ wurden mit Hilfen von Sprichwörtern, einem Interview und einem kleinen Rollenspiel aufgearbeitet.
In der letzten und spannendsten Unterrichtseinheit kam die Expertin in eigener Sache zu Wort und überraschte die Jugendlichen mit der Tatsache, selbst Betroffene zu sein. Durch die Widerspiegelung ihrer eigenen Lebensgeschichte sowie der negativen als auch positiven Folgen konnten die Jugendlichen aus erster Hand erfahren, dass man trotz seelischer Erkrankung ganz normal im Leben stehen kann. Als Sensibilisierung im Umgang mit der eigenen seelischen sowie der seelischen Gesundheit anderer Menschen war die überraschend offene Art und Weise der Diskussion zwischen der Betroffenen und den Jugendlichen ein positiver Schritt zur Reflexion dieser Thematik.
Am Ende sei sowohl der Moderatorin Frau Luther, als auch der Expertin großer Dank für die Offenheit und die Teilhabe an ihren spezifischen Erfahrungen gesagt. Ebenfalls ein großes Dankeschön an den Schulförderverein sowie Frau Tenzer von der BMW Group Werk Eisenach für die finanzielle Unterstützung. Eine Fortführung des Projektes wäre sehr erstrebenswert.
SchuSoz